Uni:docs Fellow Lisa-Claire Van Hooland stellt sich vor

15.01.2018

Lisa-Claire Van Hooland ist Doktorandin am Department für Kognitionsbiologie und seit Oktober 2017 uni:docs Fellow der Universität Wien. In einem kurzen Interview stellt sich Lisa-Claire Van Hooland vor.

  • Sie arbeiten zum Thema AVISSA: Animal visual self-recognition and self-awareness. Beschrieben Sie Ihr Forschungsprojekt in drei Sätzen.

In meinem Forschungsprojekt möchte ich mich mit verschiedenen Facetten von Selbstwahrnehmung bei Tieren beschäftigen, wobei mir hauptsächlich Corviden (i.e. Raben, Krähen und Blauestern) als Modellarten dienen werden. Ich beabsichtige spezifischer auf Fragen zur Selbsterkennung und Körperwahrnehmung auf einer ontogenetischen und phylogenetischen Ebene einzugehen indem ich sowohl lang etablierte (z.B. Spiegeltest) als auch innovative Paradigmen anwende. Durch dieses Projekt erhoffe ich zum Verständnis dessen beizusteuern, ob Corviden über ihre Umwelt bzw. sich selbst reflektieren können und möglicherweise ein Ich-Bewusstsein besitzen.

  • Was fasziniert Sie an Ihrem Thema?

Faszinierend finde ich dieses Thema, weil es mit vielen weiteren aktuellen und relevanten Themen der Psychologie und Kognitionsbiologie (z.B. Theory of Mind, Emotionen, Empathie) vernetzt ist und tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Auffassung des (tierischen) Geistes und Bewusstseins hat. Dies stellt aber auch uns als Forscher vor die spannende Herausforderung neue Herangehensweisen zu finden um solche Vorgänge bei Tieren zu testen. Darüberhinaus, denke ich, dass diese Thematik aufgrund der ethischen und praktischen Implikationen auf die Tierhaltung und den Umgang mit Tieren weiterhin aktuell bleibt.

  • Was sind Ihrer Meinung nach die 3 wichtigsten Eigenschaften eines Forschers/einer Forscherin?

Neugier, Kreativität und Geduld

  • Zur Person:

Mein Studium habe ich an der Universität von Straßburg (Frankreich) begonnen, wo ich 2013 meinen Bachelor in Psychologie abgeschlossen habe. Für mein Masterstudium in Verhaltens-, Neuro- und Kognitionsbiologie bin ich nach Wien zurück gekommen, weil mir eine breitgefächerte Ausbildung wichtig war. Im Laufe des Studiums studierte ich vertiefend Kognitionsbiologie, was mich dazu führte meine Masterarbeit über Spiegelselbsterkennung bei Aaskrähen unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof.Thomas Bugnyar und Dr. Jorg Massen zu schreiben. In den letzten 2 Jahren arbeitete ich zudem als wissenschaftliche Assistentin/Tiertrainerin mit den Corviden der Haidlhof Forschungsstation. All diese Erfahrungen- der Masterarbeit und im täglichen Umgang mit den Krähen und Raben- bilden heute den Grundstein meines PhD Projekts.