Andrea Kahlbacher in Oxford und Ägypten

15.07.2016

Für ihre Dissertation war die Ägyptologin Andrea Kahlbacher von März bis Juni 2014 unterwegs; zuerst bei Grabungen in Dayr al Barsha (Ägypten) und danach im Archiv des Griffith Institute in Oxford.

  • Warum haben Sie sich für einen Auslandsaufenthalt in Ägypten und Oxford entschlossen? Inwiefern war dieser für Ihre Forschung wichtig?

In meiner Dissertation beschäftige ich mich vorwiegend mit dem Bildmaterial aus den Privatgräbern des Mittleren Reiches. Durch die Grabung in Dayr al Barsha (Ägypten) hatte ich die Möglichkeit, einen Teil dieser Gräber vor Ort studieren zu können. Durch die anschließende Archivarbeit in Oxford (altes Grabungsmaterial, Pläne und Zeichnungen) konnte ich die verschiedenen Aspekte meiner Arbeit - Feldarbeit, Archivarbeit und eigene Forschung - miteinander verknüpfen.

  • Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Ägypten besonders in Erinnerung geblieben? Was war besonders überraschend/aufregend?

Im Zuge der Grabung bearbeitete ich einen Grabschacht einer Mittleren Reichs Anlage und konnte somit auch Einblicke in die Grabarchitektur und die materielle Kultur dieser Gräber gewinnen. 

  • Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Oxford besonders in Erinnerung geblieben? 

Die Zeit in Oxford war überaus fruchtbar. Neben den zahlreichen Dokumenten im Archiv, die sich für meine Arbeit als wertvoll erwiesen haben, konnte ich auch ein neues akademisches Umfeld kennenlernen.

  • Wie haben Sie Ihre Forschungsreise vorbereitet – und was würden Sie beim nächsten Mal vielleicht anders machen?

In beiden Fällen (Ägypten und Oxford) war es für mich wichtig eine ungefähre Vorstellung zu haben, was mich erwartet. Für Ägypten bedeutete es mir zu überlegen, welche Gräber ich mir genauer ansehen will und für Oxford ungefähr zu wissen, wie viel Material mich im Archiv erwartet. Dies war sowohl für die eingeplante Zeit am jeweiligen Ort als auch für die Fragestellung wichtig.

  • Haben Sie Tipps für andere DoktorandInnen für die Planung und Durchführung eines Auslandsaufenthaltes?

Ich würde jedem empfehlen sich genau zu überlegen, was man am jeweiligen Ort machen will und daher schon mit einer ganz konkreten Fragestellung ans Werk gehen kann. Des Weiteren ist eine realistische Einschätzung des Arbeitsvolumens wichtig. Mir hat es sehr geholfen, in Kontakt mit den Leuten vor Ort zu sein, schon bevor ich überhaupt dorthin gekommen bin.

Andrea Kahlbacher studierte Ägyptologie an der Universität Wien und arbeitet im Rahmen eines uni:docs fellowships an ihrer Dissertation "Der Tote vor dem Opfertisch - Genese eines Motivs. Untersuchungen zu den funerären Darstellungen des Mittleren Reiches".