DoktorandInnen unterwegs: Hannah Tischmann in Schweden

29.09.2017

Die Skandinavistin Hannah Tischmann war von September 2016 bis Februar 2017 für einen Forschungsaufenthalt am Institut für Literaturwissenschaft an der Universität Uppsala.

In ihrer Dissertation „Literary Time Practices and Social Inequality – An Analysis of Selected Works of Swedish Working Class Literature of the 1970s and since 2000” untersucht sie anhand von literarischen Texten, wie temporale Strukturen und die Konstruktion und Repräsentation sozialer Ungleichheiten ineinandergreifen. Ihr Aufenthalt wurde durch das Marietta Blau-Stipendium der OeAD-GmbH finanziert.

Warum haben Sie sich für einen Auslandsaufenthalt an der Universität Uppsala entschlossen? Inwiefern war dieser für Ihre Forschung wichtig?

Ein längerer Forschungsaufenthalt in Schweden hat sich natürlich durch meinen Forschungsschwerpunkt Schwedische Arbeiterliteratur angeboten. Uppsala hat dabei viele Vorteile für mich gehabt. Zum einen hat die Universität ein großes literaturwissenschaftliches Institut, an dem sich einige Forschende ebenso für arbeiterliterarische Texte und eine soziohistorisch ausgerichtete Literaturwissenschaft interessieren. Zum anderen gibt es dort eine sehr gut ausgestattete Bibliothek, so dass ich auch zu dem weniger erforschten Thema der Literatur der 1970er Jahre arbeiten konnte. Außerdem sind weitere für mich wichtige Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel das Archiv und die Bibliothek der Arbeiterbewegung und die schwedische Nationalbibliothek Kungliga biblioteket im nahe gelegenen Stockholm, sehr gut von Uppsala aus zu erreichen gewesen.

Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Schweden besonders in Erinnerung geblieben? Was war besonders überraschend/aufregend?

Da ich vor Beginn meiner Dissertation für einige Jahre in Schweden gelebt habe, war ich mit Sprache, Kultur und Universitätswesen vertraut. Der Vorteil war, dass ich ohne Schwierigkeiten direkt mit meinem Forschungsvorhaben beginnen konnte. Besonders gefreut haben mich das große Interesse an meinem Dissertationsthema und die vielen neuen Ideen, die ich durch Projektvorstellungen und zahlreiche Gespräche am Institut und in Archiven bekommen habe.

Haben Sie Tipps für andere DoktorandInnen für die Planung und Durchführung eines Auslandsaufenthaltes?

Man sollte sich frühzeitig darüber informieren, ob es Stipendien gibt, die einen bei einem Auslandsaufenthalt unterstützen. Die Zeit vor Ort geht viel zu schnell vorbei. Wenn man im Vorfeld aber so viel Vorrecherche wie möglich von zu Hause aus betreibt, kann man den Aufenthalt optimal nutzen. Für mich persönlich war die Anknüpfung an ein Institut sehr wertvoll, da Diskussionen, kritische Nachfragen und neue Ideen meine Arbeit wesentlich vorangebracht haben. Dieses ist je nach Forschungsvorhaben natürlich unterschiedlich.

Klicken Sie hier für den CV und die Publikationsliste von Hannah Tischmann.

Literaturwissenschaftliches Institut, Universität Uppsala

Lesesaal in der Schwedischen Nationalbibliothek in Stockholm (Fotos: Hannah Tischmann)