Michael Hofbauer-Tsiflakos in Texas

15.07.2016

Der Mathematiker Michael Hofbauer-Tsiflakos war Anfang dieses Jahres auf einem Forschungsaufenthalt in San Antonio und Houston.

  • Warum haben Sie sich für einen Auslandsaufenthalt in Texas entschlossen?

Anfänglich hatte ich nur einen Besuch der AMS Konferenz in San Antonio, Texas geplant um mit einem, in Amerika ansässigen, Kollegen über unsere gemeinsame Forschungsarbeit zu diskutieren. Da ich mit den Kollegen in Houston in gutem Kontakt stehe und diese wußten, dass ich die Konferenz in San Antonio, Texas besuchen würde, wurde mir das Angebot dieses Vortrages, zusammen mit einem Forschungsaufenthalt, gemacht. Die Arbeitsgruppe in Houston hat auf meinem Gebiet eine fantastische Reputation und somit war dieser Aufenthalt natürlich sehr förderlich und willkommen. So gut die eigenen Resultate auch sein mögen, es ist von besonderer Wichtigkeit diese mit anderen Experten zu kommunizieren, nicht nur um Ideen für die eigene Forschung zu erlangen, sondern auch um seinen Namen auf die wissenschaftliche Landkarte zu setzen.                      

  • Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Texas besonders in Erinnerung geblieben? Was war besonders überraschend/aufregend?

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, wie fehlerhaft die eingeholten Vorinformationen über die Vereinigten Staaten, und insbesondere Texas, waren. Die als konservativ verschriehenen Texaner bestachen mit einer Freundlichkeit an der sich so mancher Europäer ein Beispiel nehmen könnte. Außer Fastfood gab es exzellente Eßalternativen anfangen von Bauernmärkten bis hin zur griechischen Taverne. Ich habe dort in der 'Montrose area' gewohnt. Von der Architektur und Atmosphäre her eine Art gepflegtes Vorstadtviertel, jedoch gleich zur Grenze an das Stadtzentrum gebaut. Zwischen den einzelnen Einfamilienhäusern gesellte sich eine Vielzahl an Lokalitäten mit umfangreichem Angebot. Es war für jeden Geschmack etwas passendes dabei. An einem lauhen Abend habe ich feststellen dürfen wie ausgesprochen nett und missverstanden Menschen mit einer Waffe sein können. 

  • Haben Sie Tipps für andere DoktorandInnen, wie internationale Konferenzreisen bzw. Vorträge besonders gewinnbringend gestaltet werden können?

Während meiner Vortragsvorbereitung stellte ich mir grundsätzlich zwei Fragen: 1. 'Würde ich mir das anhören?' und 2. 'Welches Vorwissen bringt mein Publikum durchschnittlich mit?' Die Gestaltung des Inhaltes richtet sich vorwiegend nach der Antwort der zweiten Frage. Um die erste Frage positiv beantworten zu können, kommt es vor allem auf die Präsentation(stechnik) an. Der Vortrag sollte das Pendat einer spannenden Geschichte sein. Dabei können tiefgreifende Details, so ergreifend sie für einen persönlich auch sein mögen, nur am Rande besprochen oder gar weggelassen werden. Es kommt daher eher auf die gelungene Verknüpfung der einzelnen Teile an als auf das Ausschlachten im Kleinen. Fairerweise muß gesagt werden, dass nie alle Personen mit einem Vortragsstil erreicht werden können.

  • Für seinDissertationsprojekt "Chaotic behaviour of bouncing balls" erhielt Michael Hofbauer-Tsiflakos eine uni:docs Förderung