"Meine Forschung": Diplomatie – eine Institution im Wandel

14.07.2016

Die Europäische Integration bringt Mitgliedsstaaten näher zusammen und zentrale Entscheidungen werden in Brüssel getroffen. Wozu benötigt ein Mitgliedsland der EU wie Österreich heute noch Botschaften in anderen Staaten und welchen Mehrwert hat deren Arbeit?

In ihrer Dissertation geht Sandra Sonnleitner den Auswirkungen des Europäischen Integrationsprozesses auf österreichische bilaterale Diplomatie nach. Die Nachwuchsforscherin beschäftigt sich in ihrer Dissertation am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien mit der Frage, wie sich die Rolle des Außenministeriums und seiner Botschaften durch Österreichs EU-Mitgliedschaft im bilateralen Bereich verändert. Dabei betreffen diese Veränderungen nicht nur Standorte innerhalb der EU. Die Europäische Union hat mittlerweile ihren eigenen diplomatischen Dienst etabliert, der sie nach außen hin vertritt und parallel zu den nationalen Botschaften außerhalb der EU operiert.

Zentral in der Untersuchung war demnach die Frage, wie sich das Netzwerk an Botschaften und Vertretungen seit Österreichs EU-Beitritt entwickelt hat oder wie sich die interne Struktur des Ministeriums verändert. Aufgaben und Prozesse von Botschaften entwickeln sich unterschiedlich innerhalb und außerhalb der EU. Die Untersuchung hat gezeigt, dass durch das veränderte Umfeld für bilaterale Diplomatie in der EU manche der traditionellen Aufgaben einer Botschaft an Bedeutung verlieren, während neue Aufgabenfelder entstehen. Außerhalb der EU sind Veränderungen durch die Etablierung des Europäischen Auswärtigen Dienstes noch nicht in dieser Intensität wahrnehmbar. "Aber die Art der Kooperation zwischen den einzelnen Akteuren im diplomatischen Korps beginnt sich zu wandeln und daraus ergeben sich neue Herausforderungen für die diplomatischen Vertreterinnen und Vertreter des Außenministeriums", so Sonnleitner.

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