Uni:docs Fellow Wolfgang Knierzinger stellt sich vor

05.12.2017

Wolfgang Knierzinger ist Doktorand am Institut für Geodynamik und Sedimentologie und seit Oktober 2017 uni:docs Fellow der Universität Wien. In einem kurzen Interview stellt sich Wolfgang Knierzinger vor.

  • Sie forschen zum Thema The Alpine Early Anthropocene – Geochemical studies in minerotrophic and ombrotrophic peatlands to assess regional phases of mining activity in prehistoric times and regional climatic changes in the Eastern Alps (Salzburg, Upper Austria, Styria). Beschreiben Sie in drei Sätzen Ihr Forschungsprojekt.

 

Hochmoore stellen ausgezeichnete Archive für atmosphärische Schwebstoffe dar. Im Rahmen dieses transdisziplinären Forschungsprojekts werden verschiedene (bio)geochemische Analysen und Pollenuntersuchungen an Torfmaterial durchgeführt, um mehr über die Intensität und das chronologische Auftreten von bronze- bzw. eisenzeitlicher Bergbau- und Siedlungsaktivität in den Ostalpen herauszufinden. Weitere Analysen zielen auf ein gründlicheres Verständnis von regionalen paläoklimatischen Entwicklungen bis in die Neuzeit ab.

  • Was war für Sie die größte Herausforderung bei der uni:docs Bewerbung und wer hat Sie besonders dabei unterstützt?

Da es sich um ein transdisziplinäres Projekt handelt, erwies es sich zum Teil als herausfordernd, die verschiedenen Forschungsdisziplinen in einem übergeordneten Konzept aufeinander abzustimmen. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang herzlich bei meinen Kooperationspartnern, u.a. Ruth Drescher-Schneider, Kerstin Kowarik, Simon Drollinger, Stephan Glatzel, Susanne Klemm, Stefan Lauterbach und Mathias Bichler, sowie meinem Betreuer, Michael Wagreich, bedanken.

  • Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wann stand für Sie fest, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Gab es Schlüsselerlebnisse?

Ich habe ein relativ breit gefächertes Interesse an unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Vor Jahren habe ich einmal eine Doku über ferngesteuerte, mit verschiedenen Gerätschaften bestückte NASA-Rover gesehen, die man am Mars geologische Grundlagenforschung betreiben lässt, um die Geschichte des Planeten zu rekonstruieren. Ich empfand das als sehr faszinierend, und es vertiefte sicherlich mein Interesse an geologischen Fragestellungen. Bei der Beschäftigung mit Geologie entwickelt man einen gewissen Sinn für Zusammenhänge: Bestimmte Minerale oder Elementanreicherungen im Boden sind an spezifische Umweltbedingungen gebunden und können somit Auskunft über Verhältnisse in der Vergangenheit geben. Analoges gilt u.a. für sedimentäre Strukturen, strukturgeologische Merkmale und Fossilien. Das Wissen um diese Zusammenhänge wird einem während eines Geologie-Studium vermittelt.

  • Zur Person:

Ich habe von 2004 bis 2009 Geschichte mit den Schwerpunktsetzungen Wissenschafts-, Zeit- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Wien studiert. In meiner Diplomarbeit behandelte ich die Geschichte eines transdisziplinär ausgerichteten Forschungsinstituts in Gastein. Im Anschluss daran absolvierte ich ein Bachelorstudium Erdwissenschaften (2009-2012) sowie ein Masterstudium Erdwissenschaften (2012-2015) an der Universität Wien. Meine Masterarbeit zum Thema Provenienzanalysen von Sedimenten mit einer Fokussierung auf geochemischen Analysen von Schwermineralen wurde hierbei von der OMV AG im Rahmen einer Projektanstellung gefördert. Einschlägige Arbeitserfahrungen in den Bereichen Geologie und Umweltwissenschaften konnte ich zudem im Rahmen verschiedener Projekte an der Geologischen Bundesanstalt sammeln. Darüber hinaus war ich unter anderem für das Ingenieurbüro WPA Beratende Ingenieure, für die im Bereich Umwelttechnik und Rohstoffgewinnung angesiedelte Pannonia Unternehmensgruppe sowie in einem Forschungsprojekt des International Ocean Discovery Program (IODP) tätig.

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