- Inwiefern war die Teilnahme am „2015 IASSIDD Americas Regional Congress“ in Honolulu, Hawaii für die Durchführung Ihres Projektes wichtig?
Die „International Association for the Scientific Study of Intellectual and Developmental Disabilities” (IASSIDD) ist der einzige weltweite Zusammenschluss von WissenschaftlerInnen, der sich in akademischem Kontext mit intellektueller Behinderung und Menschen mit Lernschwierigkeiten auseinandersetzt. Die jährlich stattfindenden Kongresse (im Jahr 2014 fand dieser in Wien statt) sind dementsprechend ein ideales Forum, um neben einer Präsentation und Diskussion der eigenen Forschungsergebnisse auch internationale Kontakte zu denjenigen Personen zu knüpfen, die in ähnlichen und relevanten Gebieten forschen. Der diesjährige Kongress fand am 21. und 22. Mai 2015 in Honolulu, Hawaii (USA) statt. Im Rahmen der Tagung wurden meinerseits 2 Präsentationen eingereicht und akzeptiert: Die erste trug den Titel „(De-)Institutionalization as a hegemonic model? First results from an inclusive research study on living conditions of people with intellectual disabilities in Austria”; die zweite wurde gemeinsam mit Dr. Michelle Proyer (Kingston University London) erarbeitet und beschäftigte sich thematisch mit „Housing or living?: Global trends in living conditions of persons with learning difficulties”. Beide Präsentationen führten zu intensiven Gesprächen und Diskussionen mit TagungsteilnehmerInnen, auf deren Grundlage sich ein reger weiterer Austausch via Email und Einladungen zu gegenseitigen (Forschungs-)Besuchen entwickelten.
- Was ist Ihnen von Ihrer Zeit in Honolulu besonders in Erinnerung geblieben? Was war besonders überraschend/aufregend?
In besonderer Erinnerung bleibt mir – wenig überraschend – der Tagungsort selbst. Ich hatte die einmalige Gelegenheit, die Klischees, die Hawaii in einem Atemzug mit dem Urlaubsparadies schlechthin in Verbindung bringen, persönlich zu überprüfen und zu bestätigen. Die Konferenz selbst fand im Hawaii Convention Center statt, das sich nur wenige Gehminuten vom weltberühmten Waikiki Beach entfernt befindet. Bei gemeinsamen Strandspaziergängen und Badegängen wurden die im Zuge der Tagung soeben neu geknüpften Kontakte auf äußerst angenehme Weise intensiviert.
- Haben Sie Tipps für andere DoktorandInnen für die Planung und Durchführung eines Auslandsaufenthaltes?
Grundsätzlich kann ich die Teilnahme an internationalen Konferenzen nur wärmstens empfehlen – abgesehen von den Orten, die dadurch besucht werden können, lassen sich auf diese Weise internationale Netzwerke und damit Kooperationspartnerschaften aufspannen. Im Fall des „2015 IASSIDD Americas Regional Congress“ wurde – wie bei vielen anderen internationalen Tagungen auch – das Verfassen eines Abstracts verlangt, das durch ein peer-review-Verfahren geprüft wurde. Auch dies ist eine spannende und lehrreiche Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Der Aufwand lohnt sich allemal!
- In Ihrem Disserationsprojekt "Das Erleben von institutionellen und personalen Strukturen in den Biographien von Menschen mit Lernschwierigkeiten" erforscht die Bildungswissenschafterin Gertraud Kremsner ob und wie institutionelle und personale Strukturen von Menschen mit Lernschwierigkeiten selbst erlebt werden. Das Forschungsprojekt der Nachwuchswissenschafterin wird durch das uni:docs fellowship Programm finanziert.