- Sie forschen zum Thema New platinum(IV) complexes for tumour targeting. Beschreiben Sie Ihr Forschungsprojekt in drei Sätzen.
Meine Forschungstätigkeit befasst sich mit der Synthese tumorhemmender Platin(IV)-Komplexe, die an funktionalisierte Trägermoleküle gekoppelt werden sollen. Die charakteristische Beschaffenheit von Krebsgewebe führt zu einer bevorzugten Akkumulierung dieser Makromoleküle und in weiterer Folge zur Abspaltung und Reduktion des Platinkomplexes, der dann seine tumorhemmende Wirkung entfalten kann. Basierend auf einer zusätzlichen Isotopenmarkierung der Platinkomplexe, können mittels NMR-Spektroskopie und nanoSIMS (nano secondary ion mass spectrometry) Rückschlusse auf den Reaktions- und Wirkungsmechanismus gezogen werden.
- Was war für Sie die größte Herausforderung bei der uni:docs Bewerbung und wer hat Sie besonders dabei unterstützt?
Die prägnante und stichhaltige Vorstellung des zukünftigen Forschungsthemas in Form eines relativ kurzen Exposés war sicherlich die größte Herausforderung. Das Exposé beziehungsweise das Forschungsgebiet sollte sich schließlich zum einen durch Innovativität und zum anderen durch eine realistsiche Umsetzung innerhalb von drei Jahren auszeichnen. Diese Aufgabe hätte ich ohne die Hilfe und Ermutigung meines Betreuers, Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Galanski, der mir bei der inhaltlichen Gestaltung des Antrages völlig freie Hand gelassen hat, nicht in dieser Form bewältigen können. In diesem Zusammenhang möchte ich mich daher sehr herzlich bei ihm für die großartige Unterstützung bedanken. Ebensolcher Dank gebührt Dekan Univ.-Prof. Dr. Dr. Bernhard Keppler, der mich zur Bewerbung für ein uni:docs-Stipendium ermunterte, mir schon frühzeitig sein Vertrauen schenkte und mir einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellte.
- Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wann stand für Sie fest, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Gab es Schlüsselerlebnisse?
Bereits als Kind gefiel es mir, mit allem Möglichen zu experimentieren und verschiedenste Substanzen, die gerade verfügbar waren, zu mischen. Mit der Zeit wandelte sich diese Wahllosigkeit und Zufälligkeit; durch eine gezieltere Herangehensweise ließ sich nicht nur die „Brauchbarkeit“ meiner Produkte, sondern auch meine Freude am Tüfteln erheblich steigern. Der Moment, in dem mir richtig bewusst wurde, dass meine Leidenschaft auch einen größeren Nutzen hervorbringen könnte, dass ich nicht nur einen, sondern meinen Beitrag zur Krebsforschung leisten könnte, war dann der letzte, ausschlaggebende Punkt für den Wunsch, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben.
- Zur Person:
Nach meinem Bachelorstudium der Chemie an der Universität Wien spezialisierte ich mich während meines Masterstudiums im Bereich der Anorganischen Chemie, der Lebensmittelchemie sowie der Toxikologie. Im Zuge meiner Wahlfachpraktika und schließlich durch die Wahl meiner Masterarbeit setzte ich meinen Forschungsschwerpunkt auf die Synthese tumorhemmender Platin(IV)-Komplexe. Während dieser Zeit erwarb ich mein grundlegendes Wissen und meine Fertigkeiten auf diesem Gebiet. Dadurch war es mir anschließend möglich, ein kompetitives Forschungsprojekt zu konzipieren und meine Forschungstätigkeit im Rahmen des Doktoratsstudiums weiterzuführen und zu verfeinern.